Der RR hat einen ausgeprägten Jagd- und Schutzinstinkt. Er benötigt eine lange Einwicklungszeit. Anders wie andere Rassen ist er meist nicht vor dem 4. Lebensjahr in seinem Wesen gefestigt. Seine Abrufbarkeit bei Sichtung von Jagdbarem muss sehr gut trainiert werden – und auch danach sollte man sich niemals 100% -ig sicher sein, dass sich der RR in jeder Situation an seine „gute Erziehung“ erinnert. Vor allem in jungen Jahren wird die Geduld seines Menschen oft auf die Probe gestellt.

RR‘s sind sehr intelligent und das bringt eine Menge an Arbeit mit sich. Seine Fähigkeiten und Talente müssen gefördert werden, um unerwünschtes Verhalten wie Unausgeglichenheit und Aggressivität zu vermeiden. Nicht umsonst stand diese Rasse in einigen Bundesländern eine Zeit lang auf der Liste der gefährlichen Hunderassen. Diese Probleme wären wahrscheinlich nicht aufgetreten, wenn die Besitzer ihre Hunde auf den Spaziergängen nicht einfach nur vor sich hin laufen lassen würden. Suchspiele, Gehorsamsübungen, kleine Fährten, Apportieren um nur einige Aktivitäten zu nennen machen das Zusammenleben in der Familie viel einfacher – Kinder überlässt man sich ja schließlich auch nicht sich selbst.

Haben Sie Verständnis für einen sehr aktiven Hund? Haben Sie die richtigen Haltungsvoraussetzungen – am besten ein Haus mit Garten? Bringen Sie die Geduld auf, die langsame Entfaltung der Persönlichkeit Ihres Vierbeiners abzuwarten? Sind Sie bereit, von Anfang an als gute Führungspersönlichkeit in die Entwicklung Ihres RR zu investieren (Welpengruppe, Hundeschule)? Haben Sie in der ganzen Familie darüber nachgedacht und gesprochen, ob ein RR wirklich zu Ihnen, Ihrer Familie und Ihrem Lebensstil passt? Und wer kümmert sich um ihn, wenn es Ihnen einmal nicht möglich sein sollte, wenn Sie vielleicht krank geworden sind – gegenüber fremden Menschen ist er sehr zurückhaltend? Wie planen Sie Ihren Urlaub, sind Sie bereit die Freizeit mit ihm zu verbringen? Der RR gehört auch zu den Hunden, die nicht unbedingt mit allen Hunden aus der Nachbarschaft Freundschaft schließen! Und sich selbst überlassenes Spielen mit anderen Hunden ist nicht immer das Wunschprogramm eines RR und ufert manchmal in unschöne Situationen aus. Wenn aus dem süßen Welpen mit dem zerknautschten Gesicht ein stattlicher Hund von 60 – 70 cm Rückenhöhe und einem Gewicht von 30-45 kg wird sollte auch der Gang Tierarzt kein Problem darstellen. Nichts ist schlimmer, als einen großen Hund in die Praxis zerren zu müssen – das ist auch manchmal gar nicht möglich, wenn Stufen zu überwinden sind. Als ursprünglich in Afrika gezüchteter Jagd- und Schutzhund ist er eher für weiche sandige Böden geeignet, sodass eine regelmäßige Kontrolle der Pfoten und besonders der Krallen Voraussetzung schmerzfreie Spaziergänge ist (Krallen regelmäßig kürzen – am besten von Anfang an den Krallenschleifer gewöhnen) Üben Sie bitte frühzeitig auch Haltegriffe am Hund für eventuelle Notsituationen (Erste Hilfe) und Fiebermessen. Auch die Wetterbedingungen sind zu beachten. Aufgrund des fehlenden wärmenden Unterfelles muss der RR bei niedrigen Temperaturen einen Mantel bekommen. Es ist immer wieder traurig zu sehen, wenn „kluge“ Menschen behaupten – der friert nicht auch wenn es den Hund dermaßen schüttelt und er aus dem Zittern nicht mehr heraus kommt. Wenn Sie nun immer noch so für diese Rasse brennen, dann melden Sie sich gerne bei mir. Gern begleite ich Sie auf dem Weg zu einer harmonischen Hund – Mensch – Beziehung.